Unterm Sternenzelt - die Eifel bei Nacht

Wussten Sie, dass Sie nur 60 Kilometer von Köln entfernt in sternklaren Nächten die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen können? Die nächtliche Dunkelheit in der SternenLandschaft Eifel ist eine Seltenheit in Deutschland. Daher wurde der Nationalpark Eifel von der International Dark Sky Association (IDA)als geschützter Sternenpark anerkannt. Daran knüpft sich der Auftrag, die natürlich dunkle Nachtlandschaft zu schützen, das Wissen darüber zu verbreiten und ihre Schönheit den Menschen zugänglich zu machen.

Im dichtbesiedelten Mitteleuropa sind komplett dunkle Nächte selten geworden, weil künstliches Licht das Firmament mehr und mehr aufhellt. So liegen von den weltweit über 90 zertifizierten Sternenparks nur gut 20 in Europa.

Folgen der Lichtverschmutzung

Zu viel oder falsch eingesetztes Licht beeinträchtigt dabei nicht nur den Blick in die Sterne. Es schädigt auch die Natur und die menschliche Gesundheit. Viele Tiere und Pflanzen benötigen die Dunkelheit zum Überleben. Künstliches Licht stört oder zerstört diese Lebensräume. Beispielsweise sterben jedes Jahr Millionen Fluginsekten, weil sie in der Nacht durch Außenbeleuchtung angelockt werden.

Die dunkle Nacht – ein schützenswertes Gut

Die UNESCO hat im Jahr 2007 das Recht auf einen natürlich dunklen Nachthimmel prinzipiell zu einem Schutzgut im Rahmen des UNESCO-Welterbes erklärt. Der Schutz der natürlichen Nacht berührt darüber hinaus viele weitere Lebensbereiche und wird damit zu einem wichtigen Zukunftsthema: schonender Umgang mit Ressourcen und Energie, Klimaschutz, Schule und Bildung, das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung sowie die Gestaltung der vertrauten Lebenswelt.

Schon seit dem Jahr 2010 engagiert sich die Eifelregion für den Erhalt der natürlichen Dunkelheit bei Nacht. 2013 hatte der Naturpark Nordeifel das Vorläuferprojekt Sternenregion Eifel in Zusammenarbeit mit zahlreichen lokalen Verbänden und Institutionen ins Leben gerufen. Unter fachlicher Begleitung der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ wurden öffentliche Einrichtungen und private Unternehmen für das Thema sensibilisiert und bei Schutzmaßnahmen unterstützt. 2014 erfolgte als Lohn für die Initiative die vorläufige Auszeichnung der IDA als Sternenpark. 2019 erfolgte dann die endgültige Anerkennung.

Begreifen, bewundern, bewahren

Seit 2019 kooperiert der Naturpark Nordeifel nun unter der Überschrift „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ mit über 40 Partnerinnen und Partnern aus Bildung, Tourismus, Umweltschutz und Verwaltung, um die natürliche Dunkelheit der Eifelnächte zu schützen und zugleich für Besucher erlebbar zu machen. Schirmherr der Initiative ist Ralph Caspers, Moderator der bekannten Wissenschaftssendung Quarks & Co.


Um diese Ziele zu erreichen, arbeitet das Projekt auf drei Ebenen:

  1. Für Schulen, Kindertagesstätten und sonstige Bildungseinrichtungen: Spezielle Bildungsangebote sollen für die Bedeutung der natürlichen Dunkelheit sensibilisieren und diese begreifbar machen.
  2. Für Touristen, Tagesbesucherinnen und Bewohner der Region: An besonders ausgestatteten Aussichtspunkten, die über spezielle Angebote besucht werden können, darf die Schönheit der Eifelnächte bewundert werden, auch mit professioneller Begleitung.
  3. Für Bewohner*innen der Eifelregion und Unternehmen: Ein Expert*innennetzwerk soll gegründet werden und beraten, wie z.B. durch rücksichtvollen Einsatz von Außenbeleuchtung der ungetrübte Blick auf den Nachthimmel bewahrt werden kann

Die Astronomie-Werkstatt "Sterne ohne Grenzen" bietet regelmäßig Veranstaltungen an der Sternenwarte Vogelsang an und zeigt auf ihrer Webseite beeindruckende Aufnahmen vom Sternenhimmel in der Eifel.

Aktuelle Angebote von Unterkünften und Veranstaltungsarrangements veröffentlicht die Webseite nordeifel-tourismus.de.

Das Projekt „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ hat den Landesförderwettbewerb „Naturpark.2021.NRW“ des Umweltministeriums NRW gewonnen und wird durch die StädteRegion Aachen sowie die Kreise Euskirchen und Düren kofinanziert. Der Eigenanteil wird vom Naturpark Nordeifel e.V. getragen. Insgesamt stehen 567.390 € für die Erreichung der Projektziele zur Verfügung.

Ansprechpartnerin:
Adresse Sylvia Montag
Projektmanagement: Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht
Naturpark Nordeifel e.V.
Im Deutsch-Belgischen Naturpark
Hohes Venn – Eifel
Bahnhofstr. 16
53947 Nettersheim
Telefon 02486 911117
Fax 02486 911116