"Unterm Sternenzelt Eifel bei Nacht" - verbindet die Region

Nettersheim, 21.11.2019 – Gemeinsam mit rund 60 Akteuren aus Verwaltung, Tourismus, Naturschutz und Bildung feierte der Naturpark Nordeifel e.V. heute den Beginn des Projekts „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“. Das Projekt will die besondere Nachtlandschaft der Naturparkregion schützen und als Chance für eine naturschonende und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung nutzen. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern wird der Naturpark in den nächsten zwei Jahren Ideen rund um Schutz und Erlebnis der natürlichen Nacht erarbeiten und umsetzen. Schirmherr des Projekts ist Ralph Caspers, Moderator bekannter Fernsehsendungen wie Quarks und Sendung mit der Maus.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich um den Kölner Astronomen Harald Bardenhagen eine dynamische Bewegung zum Schutz der natürlichen Nacht in der Erlebnisregion Nationalpark Eifel gebildet. Anders als in den hell erleuchteten Ballungsräumen an Rhein und Ruhr ist die Milchstraße dort noch mit bloßen Augen zu sehen. Auch dank bereits umgesetzter Schutzmaßnahmen konnte die Bewegung als vorläufig größten Erfolg die endgültige Anerkennung des Nationalparks Eifel als Sternenpark durch die International Dark Sky Association (IDA) im April 2019 verbuchen. Ermutigt durch diese Anerkennung haben sich bereits elf Eifelgemeinden in Ratsbeschlüssen zur Erweiterung des Nachtschutzgebietes über die Nationalparkgrenzen hinaus bekannt.

Zentraler Programmpunkt der Auftaktveranstaltung war das Podiumsgespräch mit Harald Bardenhagen, Gründer der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“, Peter Cremer, Bürgermeister der Stadt Heimbach, Thomas Fischer-Reinbach von der Standortentwicklung Vogelsang IP, Manfred Poth als Vertreter des Landrates im Kreis Euskirchen und Vorsitzender des Naturparks Nordeifel e.V., Dr. Michael Röös, Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel, sowie Patrick Schmidder, stellvertretender Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH. Alle Gesprächspartner haben sich mit ihren Organisationen maßgeblich in dem bisherigen Entwicklungsprozess engagiert.

Nach einem Rückblick auf den bereits erfolgreich zurückgelegten Weg bekräftigte Dr. Röös: „Ich freue mich sehr, dass die Region sich weiter für dieses wichtige Thema engagiert und den Sternenpark Nationalpark Eifel zur Sternenregion weiterentwickelt. Schließlich dienen dunkle Nächte dem Schutz vieler nachtaktiver Arten, wirken positiv auf die Gesundheit, schonen Ressourcen und dienen damit auch dem Klimaschutz.“ Dabei ginge es jedoch nicht darum, einfach nur das Licht abzuschalten, so die einhellige Meinung. Gefragt sind vielmehr innovative Beleuchtungskonzepte, die den Bürgerinnen und Bürgern gerecht werden und gleichzeitig den natürlichen Nachthimmel bewahren. Einig war sich die Runde aber auch, dass der Nachtschutz wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnet, wenn es gelingt, die Eifel als Nachterlebnisdestination zu positionieren und touristische Potenziale zu erschließen. Das Podiumsgespräch endete mit dem Anliegen, diese Vorschläge so bald wie möglich mit Leben zu füllen und naturverträgliche Nachterlebnisangebote zu schaffen.

„Hier wird das Projekt „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ eine zentrale Rolle spielen“, erklärte Dominik Hosters, Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel. „Das Projekt wird Maßnahmen umsetzen, um die besondere Nachtlandschaft der Nordeifel für Natur und Mensch zu schützen. Und es soll nachhaltige Strukturen schaffen, damit die Potentiale für die Regionalentwicklung ausgeschöpft werden können“. Es sieht drei Aktionsfelder vor: Unter Nachthimmel begreifen werden gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern aus Bildung und Naturschutz Umweltbildungsangebote entwickelt, die im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Bedeutung der natürlichen Nacht nahebringen werden. Im Aktionsfeld Nachthimmel bewundern werden gemeinsam mit Kommunen und Touristikern touristische Angebote rund um den sternenreichen Nachthimmel geschaffen, weiterentwickelt und vermarktet. Effektive Nachtschutz- und Sensibilisierungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den Bürgerrinnen und Bürgern, Unternehmen sowie den lokalen Verwaltungen sollen den Nachthimmel bewahren.

„Wenn es uns gelingt, die Dunkelheit auf schonende und nachhaltige Weise als Erlebnisraum zu gestalten, haben wir ein echtes touristisches Alleinstellungsmerkmal in NRW. Wir laden Entscheider und Macher aus der Nordeifel dazu ein, mit uns gemeinsam weitere Ideen zu entwickeln und umzusetzen“ resümierte Manfred Poth in seiner Funktion als Vorsitzender des Naturparks Nordeifel. Dass die touristische Nachfrage vorhanden ist, weiß Harald Bardenhagen: „Auf meiner Sternwarte der Astronomiewerkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf dem Internationalen Platz Vogelsang IP biete ich rund einhundert öffentliche Beobachtungstermine pro Jahr an. Sie sind überwiegend ausgebucht.“

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Bekanntgabe des Schirmherrn des Projektes, Ralph Caspers. Der aus zahlreichen Fernsehsendungen wie Quarks und Sendung mit der Maus bekannte Moderator richtete sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmenden: „Ich bin ja Botschafter der UN-Dekade Biologische Artenvielfalt, und insofern weiß ich, wie wichtig es ist, dass man sich immer wieder einsetzt für den Erhalt der Natur. Und dazu gehört eben auch, dass man sich dafür einsetzt, dass die Lichtverschmutzung nicht noch weiter zunimmt. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt bei ,Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht` als Schirmherr mit dabei sein kann.“

Das Projekt „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ hat den Landesförderwettbewerb „Naturpark.2021.NRW“ des Umweltministeriums NRW gewonnen und wird durch die StädteRegion Aachen sowie die Kreise Euskirchen und Düren kofinanziert. Der Eigenanteil wird vom Naturpark Nordeifel e.V. getragen. Insgesamt stehen 567.390 € für die Erreichung der Projektziele zur Verfügung.

 

Naturpark Nordeifel e.V.

Frau Sylvia Montag
Projektmanagement
Bahnhofstr. 16
53947 Nettersheim
02486. 911117
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